Text und Fotos: B.Kinzinger + D. Günzer
Trotz trüben Winterwetters haben sich die Sonntagswanderer zu einer Tour Rund um Sasel locken lassen. Alle wissen, anschließend gibt es lecker Grünkohl.
Los geht es an an der großen Feldsteinkirche in Neukirchen, die mit ihrem 40 m hohen Rundturm die kleine Gemeinde überragt. Im späten 12. Jahrhundert erbaut, ist sie eine charakteristische ostholsteinische Landkirche. Die Sankt Johannis Kirche gehört zu den Vicelinkirchen. Diese wurden zu Ehren Vicelins erbaut. Sie hat den gleichen Grundriß wie die Kirchen in Bosau, Ratekau und Süsel. Auch das Innere der Kirche mit ihren alten Wandmalereien ist bemerkenswert. Vicelin lebte um 1126 in Bremen. Von dort wurde er von seinem Bischof nach Ostholstein entsandt, um die heidnischen Slawen zu missionieren. Hinter der Kirche beginnt der Wanderweg, der durch die hügelige Moränenlandschaft der Holsteinischen Schweiz führt. Hinauf, bis zur alten Ziegelei, umrundet die Gruppe fast den Truppenübungsplatz. Über naturnahe Wege geht es zum „Rantzau-Stein“. Ein Findling aus der letzten Eiszeit, der einmal ein Opferstein war. Kurz danach steht die Gruppe vor der Galerie „Brennessel“.
Hier wurde der „Zirkelmann“ geboren. Gerne gewährt der Künstler Einblicke in sein Atelier. Nun geht es weiter auf Asphalt, da werden auch die Schuhe sauber! An einem Wirtschaftsweg steht ein Windrad, daß dem Eigentümer jährlich ca. 180.000 kw/h Strom einbringt und damit sechzig 2-Personen-Haushalte versorgen könnte. Aufmerksame Wanderer entdecken auf dem Rückweg einige Hügelgräber, die signalisieren, daß es hier auch vor uns bereits eine Besiedlung gab. Die Bestattung unter einem Erdhügel endete erst mit der Christianisierung etwa 1050 n. Chr.. Unterwegs begegnet der Gruppe noch ein Rudel Damwild, mit einem weißen Tier in seiner Mitte.
Als Dank fürs Mitwandern gibt es anschließend das traditionelle Grünkohl-Essen.